Dieser Artikel gibt eine kurze Stoffkunde um euch die Auswahl beim Einkauf oder Selbstbau einer mittelalterlichen Gewandung zu vereinfachen.
Im Mittelalter benutzte man in der Regel Leinen, Hanf und Wolle als Material für Kleidung, die sich auch für den Adel nur durch die Stoffqualität unterschieden. Leinen und Hanf waren die verbreitetsten Stoffe für leichte Gewänder und Untergewänder, die oft in Heimarbeit gesponnen wurden. Wolle war dabei der Universalstoff für fast alle Kleidungsstücke im Mittelalter.
- Seide und Brokat waren bis ins späte 13. Jhd. aus dem Orient importierte Stoffe, die sich nur die Reichsten leisten konnten, da sie sehr teuer waren.
- Baumwolle wurde erst zum Ende des 13. Jhd. als Mischgewebe mit Leinen (Barchent) allgemein verwendet. Es wurden zwar schon einige wenige Beispiele in früher Zeit gefunden, dies waren aber wohl Importe aus dem Orient und mit Sicherheit sehr selten.
- Samt wurde erstmals im 14. Jhd. verwendet
- Leder wurde meist nur als Arbeitskleidung getragen und war eher ein Zeichen der „arbeitenden Klasse“.
Will man das Mittelalter authentisch darstellen, sollte man also Synthetikstoffe wie Polyester vermeiden. Eine Kleidung erinnert sonst eher an ein Kostüm, als an eine dem Mittelalter entsprechende Gewandung.
Auch bei Borten zum verschönern der Kleidung solltet Ihr darauf achten, daß sie aus den erwähnten Stoffen und nicht aus Synthetik gefertigt sind. Das erhöht die Wirkung der Gewandung ungemein.
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